Landesliga-Handballerinnen plötzlich Zweiter

Die Landesliga-Handballerinnen sprangen durch einen 31:25-Erfolg im Verfolgerduell bei der HSG Mainfranken vom vierten Rang auf den Relegationsplatz. Jetzt nehmen die Mädels wieder die Bayernliga ins Visier.

Die Landesliga- Handballerinnen des SC 04 Schwabach haben das bislang vielleicht wichtigsten Saisonspiel beim Tabellenzweiten HSG Mainfranken mit 31:25 (12:13) gewonnen und sprangen selbst vom vierten Rang auf den Relegationsplatz. Zupass kam der Mannschaft von Marcus Grüßner dabei, dass auch der Rangdritte Post SV Nürnberg im Derby gegen den 1. FCN Handball patzte und 27:28 verlor.

Wenn man es genau nimmt, hat die Mannschaft die Rückkehr in die Bayernliga nun erstmals selbst in der Hand. Voraussetzung sind neun Siege am Stück: sieben in den letzten sieben Punktspielen (allesamt gegen schlagbare Gegner) und dann möglichst zwei in der Relegation gegen den Zweiten aus der Landesliga Süd. Nur wenn der Post SV Nürnberg, der allerdings noch gegen den überragenden Spitzenreiter Regensburg II ran muss, eine ähnliche Serie hinlegt, würde das die Nullvierer ausbremsen (direkter Vergleich!).

Doch gemach, gemach! Trainer Grüßner lobte seine Mädels zwar für eine ganz starke Vorstellung in der Kitzinger Sickergrundhalle. Doch will er einen Schritt nach dem anderen machen. Und da geht es noch längst nicht um Relegation, sondern am kommenden Samstag um 18.30 Uhr in der heimischen Goldschlägerhalle erst einmal im 20. Saisonspiel gegen den SV Obertraubling.

Was Grüßner Mut machen dürfte: Seine Mannschaft ist konditionell und kräftemäßig voll auf der Höhe. Bis auf die Langzeitverletzte Barbara Benz (Armbruch) sind praktisch alle Spielerinnen immer an Bord. Am Samstagabend trafen von den zehn eingesetzten Feldspielerinnen neun. „Wir sind für den Gegner einfach schwer auszurechnen”, freut sich Coach Grüßner. Erfolgreichste Schützin war wieder einmal Elena Lubach mit neun Einschlägen. Auch, weil sie – zum wiederholten Mal – alle Siebenmeter sicher verwandelte, diesmal fünf an der Zahl. Amelie Rapke traf siebenmal.

Trotz des am Ende recht deutlichen Ergebnisses von 31:25: Ein Selbstläufer war der Sieg beim Tabellenzweiten nicht. Die komplette erste Hälfte liefen die Gäste einem Rückstand hinterher. Der betrug zeitweise bis zu vier Tore. Trainer Grüßner machte dafür unter anderem eine „sehr experimentelle Abwehrtaktik” verantwortlich. Per Manndeckung sollte Mainfrankens mit Abstand beste Spielerin Melanie Meyer aus dem Spiel genommen werden und im Zentrum sollten Freiwürfe unter allen Umständen vermieden werden, um der wurfgewaltigen Meyer nicht zu viele Chancen auf Tore zu geben. Das klappte zwar ganz gut, nur ging dabei der Fokus auf die anderen Gegenspielerinnen verloren. In der Halbzeit brach Grüßner das Experiment ab, fortan stand Schwabach hinten sicherer, glich zum 13:13 erstmals aus (32.), ging beim 18:17 erstmals in Führung (39.) und spielte in den letzten 20 Minuten seine konditionellen Vorteile aus. Schwabach kam dabei eine gut bestückte Ersatzbank zugute. Bei den Mainfranken spielte die erste Sieben fast durch.

Es spielten:

Lorber, Schneider (Tor), Rapke (7), Wälzlein, Dornisch (1), Häusler (1), Bludau (4), Czöppan (2), Schlegl (1), Gleiter (5), Lehner (1), Lubach (9/5)