Traditionelles Taekwon-Do

Wörtlich übersetzt heißt Taekwon-Do: „Der Weg des Fußes und der Hand“

TAE: Der Fuß
Diese Silbe steht für alle Fußtechniken. Tae beinhaltet das Springen, Schlagen und Stoßen unter Ausnutzung aller Möglichkeiten der Beine.

KWON: Die Faust bzw. Hand
Kwon meint alle Schläge, Stöße und Abwehrtechniken der Arme und Hände.

DO: Der Weg
Do bezeichnet den geistigen Weg, die mentale Einstellung des Praktizierenden. Durch das regelmäßige, jahrelange, im Idealfall lebenslange Üben ergeben sich für Aktive oft neue Perspektiven auf das Leben. Die innere Einstellung zu sich selbst und in der Folge auch die Beziehungen zu anderen Menschen verändern sich. In Worten ist dieser Prozess nicht zu beschreiben, er muss erfahren werden.

Ursprung, Geschichte und Gegenwart des Traditionellen Taekwon-Do Taekwon-Do ist eine waffenlose Kampfkunst, die vor über 2000 Jahren in Korea ihren Ursprung fand und bis zum heutigen Tage weiterentwickelt wird. Wir trainieren Taekwon-Do in der traditionellen Form, also ohne Kontakt. Dies ist nicht zu verwechseln mit dem olympischen Taekwondo im Stil der World Taekwondo Federation (WTF), bei welchem der Wettkampf mit einem Partner im Vordergrund steht und mit Körperkontakt ausgeführt wird.

Die Ziele des Traditionellen Taekwon-Do haben sich mit der Zeit gewandelt. In der Vergangenheit wurden Taekwon-Do und ähnliche koreanische Kampfkünste vorrangig in kriegerischen Auseinandersetzungen im Kampf gegen Eroberer angewandt. Dabei konnten diese Kampfkünste zeitweilig nur geheim weiter­gegeben werden konnte, weil sie von Besatzern verboten wurden.
Heutzutage ist das Taekwon-Do neben seiner Funktion zur Selbstverteidigung insbesondere auch darauf ausgelegt, beim Ausübenden eine psychische und physische Balance herzustellen und einen gesunden Ausgleich zu schaffen

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Körper und Geist werden durch immer wieder neue Bewegungsabläufe und durch persönliche Herausforderungen als Einheit gefordert. Durch das Einsetzen des ganzen Körpers im Training und das Ausführen der Übungen auf beiden Seiten wird jede Einseitigkeit vermieden, auf diese Weise wird der gesamte Mensch geschult und gefordert. Durch das Abstoppen der Techniken kurz vor dem Partner in Partnerübungen wird die Koordination und das Körperbewusstsein besonders gefördert. So entsteht mit der Zeit eine hohe Präzision bei der Ausführung, da die Fußkicks und Handtechniken genau kontrolliert werden müssen. Der Schüler kann sich unter anderem durch seine Kreativität in Partnerübungen und durch die Arbeit an Hyongs (das sind festgelegte Bewegungsabläufe) weiterentwickeln und seine Persönlichkeit entfalten. Sein Selbstbe­wusstsein wächst im gleichen Maße wie der Respekt vor dem Lehrer und dem Partner. Traditionelles Taekwon-Do lehrt somit den gezielten Umgang mit dem eigenen Körper und baut ihn auf. Selbstvertrauen und Selbsterkenntnis nehmen ebenso zu wie Bescheidenheit und Respekt vor dem Gegenüber.

Originaltext: Iris Lahner – Änderungen: Torsten Stamm