Abfuhr beim Titelanwärter: Frauen 1 hatten in Winkelhaid beim 16:28 (6:16) den Hauch einer Chance.

Die Auftritte der Schwabacher Handballerinnen in der Winkelhaider Sporthalle sind so selten wie ungeliebt. Hier ist Harz Standard, das Publikum feurig und die Heimmannschaft ausgeglichen und erfahren. Eine Mischung, die dem SC gar nicht schmeckt. In der kommenden Saison wird ihnen diese aller Voraussicht nach erspart bleiben, denn der TSV ist nach dem 28:16 nur noch zwei Punkte vom Aufstieg in die Bayernliga entfernt.

War es die ausgezeichnete Torhüterin Andrea Sewetschek, das Haftmittel oder die aufmerksame Abwehr der Heimsieben – oder alles zusammen? Die Schwabacherinnen hatten vom Anwurf an Mühe, den Ball ins gegnerische Tor zu bringen. Auffällig auch, dass der TSV ein ums andere Mal Querpässe abfing. Die Tempogegenstöße der Gastgeberinnen wurden zwar einige Male verdaddelt, aber es reichte immer noch, um nach einer Viertelstunde 12:2 vorne zu liegen. Dieser Abstand sollte der Maßstab für die restliche Dreiviertelstunde werden.

Hypothetisch die Frage, ob sich vielleicht Amelie Rapke getraut hätte, zum Kreis durchzubrechen? Sie knickte um und schied früh mit einer Bänderverletzung aus. Fast alle Kreisanspiele unterbanden die Winkelhaiderinnen. Über die Außen ging gelegentlich was, aber da hatte der TSV nicht nur Andrea Sewetschek im Kasten, sondern später auch ihre nicht minder erfolgreiche Nachfolgerin Lena Bauer, die bei freien Würfen viel Beute machte.

Beim SC 04 gab’s im Tor ebenfalls einen Wechsel. Hier machte die frustrierte Miriam Schneider Platz für Maria Klier, die besser zurecht kam und ihren Teil dazu beitrug, dass die Schwabacherinnen den Abstand für über eine Minute unter zehn Tore drücken konnten — beim Stand von 23:14 fünf Minuten vor Schluss.

Es spielten:

Miriam Schneider, Maria Klier (Tor), Sara Czöppan, Amelie Rapke, Antonia Wälzlein (2), Christina Dornisch (1), Lisa Roser (2), Melanie Häusler, Melanie Bludau (2), Barbara Benz (1/0), Mira Schlegl, Bettina Schmidpeter (2/1), Andrea Lehner, Elena Lubach (6/3)