Frauen 1 : HSG Pleichach (27:18)

Beschleuniger wiederentdeckt: Landesliga-Handballerinnen überzeugten gegen HSG Pleichach

Die Schwabacher Landesliga-Handballerinnen führen wieder Freudentänze auf. Im zweiten Heimspiel nach dem Bayernliga- Abstieg legten sie mit dem 27:18 gegen die HSG Pleichach eine Vorstellung hin, die auch vom Ergebnis her nach Handball aussah. Das 15:13 jüngst in Regensburg hatte eher nach Tiebreak im Volleyball geklungen.

„Die Stärke dieser Mannschaft war schon immer das Tempospiel”, freute sich Trainer Marcus Grüßer, „da will ich hin, und heute haben wir auch eine gute Angriffsleistung gezeigt. Ich bin sehr zufrieden.” Tatsächlich sah man wieder zwei Beschleuniger, die sich die Mädels in der Bayernliga nicht zugetraut hatten: Tempogegenstöße und zweite Welle. Dabei spielten Melanie Bludau und Elena Lubach zentrale Rollen. Wobei letztere die meisten ihrer sechs Treffer in ruhenden Situationen, nämlich als ziemlich zuverlässige Siebenmeterschützin, machte.

Dabei war die HSG Pleichach bis zur Pause ein hartnäckiger Gegner, der mit Anne-Lena Früh eine überragende Spielerin in ihren Reihen hat, die mit dem 1:0 gleich ihre Ansprüche auf den Titel „erfolgreichste Werferin auf dem Platz” anmeldete, was sie mit neun Toren am Ende auch verwirklichte.

Über sechs Minuten brauchten die Schwabacherinnen, um in Führung zu gehen. Sie verschafften sich danach ein kleines Polster, das aber wieder schrumpfte. Den Ausgleich verhinderte Torfrau Miriam Schneider, die zwei Siebenmeter am Stück meisterte. Schließlich nutzte der SC04 eine kurze Abwesenheit von Anne-Lenau Früh, zog das Tempo an und ging mit 13:9 in die Pause.

Den zweiten Durchgang eröffneten erneut die Gäste mit einem Treffer. Es sollte der letzte für neun Minuten sein. Die Schwabacherinnen standen nun in der Abwehr bombensicher und setzten im Angriff mit variablen Spielzügen Glanzlichter. Als Torschützin fiel lediglich aus dem Rückraum Barbara Benz aus, die ihr Visier auf Pfosten und Latte eingestellt hatte. „Macht gar nichts”, kommentierte Marcus Grüßer die Ladehemmung, „wenn die anderen das kompensieren.” Nach 48 Minuten und 16 Sekunden war durch das 24:12 von Bettina Schmidpeter der höchste Vorsprung in der Begegnung geschafft. Danach wurde die gute Stimmung durch das Pech einer Pleichacherin gedämpft, die nach einem Zweikampf auf den Solarplexus gefallen war und mit Atemnot zu kämpfen hatte. Die Gäste holten leicht auf, der Vorsprung des SC04 bei der Schlusssirene betrug aber immer noch neun Treffer.

Es spielten:

Schneider, Klier (Tor), Rapke (3), Götz, Wälzlein, Häusler (3), Bludau (5), Benz, Schlegl (2), Schmidpeter (8/1), Lehner, Lubach (8/5).