Auf dem SC-04-Gelände sind neue Photovoltaikanlagen und eine Skaterhockey-Anlage geplant
Auf den ersten Blick ist es Routine. Auf bereits 54 Dächern wurden seit 2002 auf Initiative der ehrenamtlichen Agenda-21-Gruppe „Bürgersolaranlagen für Schwabach und Umgebung“ Photovoltaik-Anlagen installiert. Nun sollen Nummer 55, 56 und 57 folgen. Und doch ist es ein außergewöhnliches Projekt.
„Zum einen ist es unser größtes Vorhaben in Schwabach seit fünf Jahren“, erklärt Dr. Gerhard Brunner von den „Bürgersolaranlagen“. Zum anderen ist es verbunden mit den Plänen für eine neue Sporthalle. Der SC 04 will eine überdachte Skaterhockey-Anlage neben dem Stadion errichten, erläuterten die Vorstände Helmut Räthe und Reinhard Hader sowie Skaterhockey-Abteilungsleiter Jürgen Sonntag.
Das Konzept Bürgersolaranlage:
„Wir bauen und betreiben die Anlage nicht selbst, sondern geben nur den Anstoß und bilden den Rahmen für die neu zu gründende Bürgergesellschaft“, erläutert Brunner das seit Jahren bewährte Konzept. Gesucht sind Investoren, die die Energiewende konkret vor Ort unterstützen und in Zeiten niedrigster Zinsen langfristig Geld anlegen wollen. Brunner spricht von jährlich 2,5 bis 3 Prozent Verzinsung auf 20 Jahre. „Man muss sich aber auch so lange festlegen und trägt das volle unternehmerische Risiko.“ Die PV-Anlage beim SC 04:
Bestückt werden sollen drei Dächer. In jedem Fall die von Stadiontribüne und Funktionstrakt — und wenn möglich auch der künftigen Skaterhockey-Halle. „Insgesamt könnten 250 kWp realisiert werden“, sagt Brunner und übersetzt diese Angabe: „Ökostrom für 70 Familien und jährlich 95 Tonnen weniger Kohlendioxid.“ Kosten: rund 210000 Euro für die drei Photovoltaikanlagen. Hinzu kommt aber unter Umständen noch eine „Summe X“.
Grund: „Eventuell muss die Bürgergesellschaft bei der Erstellung des Dachs der Skaterhockey-Anlage mit einer Vorfinanzierung helfen“, so Brunner. Ein Problem sieht er darin nicht. Im Gegenteil. Alles sei seriös kalkuliert. „Der gewährte Zins würde in ähnlicher Höhe liegen.“ Also 2,5 bis 3 Prozent. „Wir wollen dem SC 04 helfen und hoffen aber auch auf Interessente aus dem Verein“, sagt Brunner.
Die Skaterhockey-Anlage: Skaterhockey ist eine Art Eishockey im Sommer. Beim SC 04 hat sich eine noch junge Abteilung gegründet. „Die Asphalt-Spielfläche ist etwa 40 mal 20 Meter groß“, erklärt Jürgen Sonntag. Bisher gibt es nur Freundschaftsspiele. Trainiert wird in der SC-04-Halle, doch sind die Trainingszeiten sehr knapp. Die eigene Anlage würde die Teilnahme in Ligen ermöglichen. Die Vereinsführung unterstützt das Projekt, erklären Helmut Räthe und Reinhard Hader. Zuschüsse von Stadt und BLSV für die etwa 220000 Euro Kosten sind bereits in Aussicht gestellt. Am kommenden Freitag entscheidet die Mitgliederversammlung.
Konsolidierung: „Die finanziellen Risiken für den Verein sind fast null“, betont Räthe. Keinesfalls sollen die Erfolge der Konsolidierung gefährdet werden: „Wir sind liquide“, sagt Reinhard Hader, und Helmut Räthe ergänzt: „Vor zwölf Jahren hatte der SC 04 rund eine Million Euro Schulden, heute sind es noch 400 000. Für einen Verein ist das eine Wahnsinnsleistung.“