Der Spitzenreiter bestrafte jeden Fehler: Tuspo Roßtal gewann auch das Rückspiel gegen SG-Handballer — Schwabach mit Schwächen im Abschluss

Sollte jemand Zweifel gehabt haben: Der TV Roßtal ist das Maß in der Handball-Bezirksliga der Herren. Verfolger SG SC 04 Schwabach bezog in der Neuauflage des Spitzenspieles mit 28:36 zwar nicht so eine Klatsche wie im Hinspiel, offenbarte aber Defizite, die man dem Tabellenführer nicht nachsagen kann. Vom Siebenmeterstrich und beim Tempogegenstoß waren die Unterschiede offensichtlich.

In den Anfangsminuten wurde schnell klar, warum sich die SG besser nicht auf einen offenen Schlagabtausch mit dem Spitzenreiter einlassen sollte. Der bestrafte jeden Fehler im Angriff mit einem sofortigen Gegentor. 6:2 stand es nach noch nicht einmal sechs Minuten, da rechnete man lieber nicht auf 60 Minuten hoch. Den Schwabachern wurde damit klar, dass man ohne fleißige Abwehrarbeit gegen die Gastgeber, die es verstanden, den Ball schnell zirkulieren zu lassen, keinen Plan haben würde. Bei den eigenen Angriffsbemühungen versuchte man es zunächst oft mit riskanten Anspielen an den Kreis. Wenn man durchkam, war da auch noch Tobias Gerbing im Roßtaler Kasten, der auf kurze Distanz auf eine erstaunliche Abwehrquote kam.

Im Nachhinein waren die Distanzwürfe von Andreas Schneider und die Variabilität durch den großen Kader die besten Waffen der SG. Dazu wirkte gelegentlich auch die Brechstange.

So hielt sich der Rückstand der Schwabacher zur Pause mit 14:18 im Rahmen. Dass auch der zweite Abschnitt das gleiche Resultat bekam, war kein Zufall, sondern Ausdruck einer ausgesprochenen Schwäche der SG beim Siebenmeter. Nur drei der neun Strafwürfe brachten die Schwabacher an Tobias Gerbing vorbei, zwei davon versiebten sie gleich zu Beginn des zweiten Abschnittes. Das verhinderte den durchaus möglichen Anschluss. Mit umso höherem Aufwand mussten die Gäste deshalb die Aufholjagd gestalten, näher als bis auf drei Tore (18:21) kamen sie dabei nicht heran. Neben der Siebenmeterschwäche war dabei ein weiteres Manko, dass der Tempogegenstoß bei der SG die Wirkung eines Rohrkrepierers hatte: Mit Ballverlust und sofortigem Konter, da schaltete der Spitzenreiter blitzschnell.

Vom Strich aus verloren

Rechnet man nun dazu, dass der Roßtaler Sebastian Schuh alle fünf Siebenmeter für sein Team versenkte, die SG vom Strich sechsmal am Torwart scheiterte, dann hat man schon den Großteil einer Erklärung für die insgesamt acht Tore Unterschied.Erstaunliche Stärke: In Unterzahl hielten sich die Schwabacher ganz gut. Tobias Schwarz gelang in der Schlussminute bei zwei Mann weniger auf dem Feld sogar ein sensationeller Treffer aus spitzem Winkel ins kurze Eck zum 28:35. Das letzte Wort hatte aber natürlich der Tabellenführer.

Es spielten:

Frei, Willi (Tor), Zschunke (2), Geck (5/3), Scheibel, Halbig (2), Seidling (2), Reitz (1), Nester,Götz (1), Reichel (3), Schwarz (3), Schneider (7), Motzelt (2).