Einbruch zur falschen Zeit: Ausgerechnet gegen Ingolstadt wollte den  Frauen 1 nichts gelingen

Mit zwei Niederlagen gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf der Bayernliga haben die Handballerinnen der SG SC 04 Schwabach/Roth binnen acht Tagen die Möglichkeit verspielt, noch aus eigener Kraft den Klassenverbleib zu bewerkstelligen. War das Ergebnis vor einer Woche beim Schlusslicht SG Rimpar mit 25:26 noch knapp ausgefallen, machte das 19:32 in eigener Halle gegen die HG Ingolstadt schon ein wenig sprachlos.

Die Tatsachen, dass die SG mit 2:0 in Führung ging und die Gäste ihren ersten Siebenmeter verballerten, trugen nichts dazu bei, das Selbstvertrauen der Schwabacherinnen zu stärken. Im Gegenteil: Mit einer bei dieser Mannschaft noch nie erlebten Fehlpassquote machten die Gastgeberinnen die Oberbayerinnen stark, gerieten nach sechs Minuten in Rückstand und leisteten sich schließlich eine zehnminütige Auszeit in der Abwehr, die den Ingolstädterinnen einen bequemen Vorsprung verschaffte. Mit 8:15 ging es in die Pause.

Für Trainer Fips Scharnowell war nach Wochen am körperlichen Limit „abzusehen, dass einmal so ein Einbruch kommt“. Ärgerlich, dass sich dieser ausgerechnet gegen den Hauptkonkurrenten einstellte und kollektiv die gesamte Mannschaft betraf: „Jede war viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, für das Mannschaftsspiel ist dann nichts mehr übrig geblieben.“ Augenfällig war, dass es so gut wie überhaupt nicht gelang, die Rückraumschützin Barbara Benz in Stellung zu bringen. Der Torschützin vom Dienst gelang deshalb auch nur ein Treffer. Ihr Versuch vom Siebenmeterstrich ging nicht rein. Da war sie in guter Gesellschaft. Nur vier von neun Strafwürfen verwertete die SG, die Fehlversuche passierten in meist kritischen Situationen, in denen eine Aufholjagd möglich schien.

Unbedingt erwähnen muss man den einzigen gelungenen Tempogegenstoß, mit dem Andrea Lehner in der 23. Minute ihren Treffer beisteuerte, denn weitere Versuche wurden mit Abspiel- oder Fangfehlern verdaddelt. Auffällig waren Elena Lubach und Melanie Häusler mit ihren fünf Treffern und Lisa Roser, die aus spitzem Winkel dreimal den Ball versenkte. Aber alles kein Vergleich zu der Leichtigkeit, mit der die Ingolstädterinnen ihre Tore erzielten. Melanie Pöschmann (9) und Maria Häußler (7) machten den Unterschied aus. Dabei zeigte die SG in einer starken Phase nach der Pause, dass man die HG-Shooterinnen mit konsequenter Abwehr schon unter Kontrolle halten kann.

Das Elend im eigenen Angriff sorgte aber dafür, dass der Rückstand nicht geringer wurde. Symptomatisch die Szene unmittelbar vor der Auszeit in der 41. Minute. Zwei Angreiferinnen brachten den Ball mit freien Würfen nicht an der immer stärker werdenden Torfrau Luise Hesse vorbei, im Gegenzug verwandelten die Ingolstädterinnen zum 20:10. Die Frage war ab diesem Zeitpunkt nur noch, ob die Gäste auch mit der doppelten Trefferzahl die Halle verlassen würden. Das blieb den Schwabacherinnen erspart, denn im offenen Schlagabtausch der Schlussphase hielt die SG fast mit.

Es spielten:

Schneider, Klier(Tor), Rapke (1), Lubach (5/3), Dornisch, Roser (3), Häusler (5), Bludau (1), Benz (1), Schlegl, Schmidpeter (2/1), Lehner (1), Stöhr