Männer I : ESV Flügelrad (33:34)

Der übliche Thriller mit den „üblichen Verdächtigen“

Wirft man 33 Tore in einem Handballspiel, kann man normalerweise davon ausgehen als Sieger von der Platte zu gehen. Normalerweise. Doch dieses Spiel war alles andere als „normal“. Aber der Reihe nach.

Die Anfangsminuten gehörten der Heimmannschaft, also der SG Schwabach/Roth. Durch einen konzentrierten und aggressiven Abwehrverbund erarbeitet man sich rasch ein Vier-Tore-Führung ohne Gegentor. Die Gäste des ESV Flügelrad taten sich sichtlich schwer, den richtigen Spielrhythmus zu finden, was sicherlich der starken Schwabacher Defensive der ersten Minuten geschuldet war. Auch die lautstarke Unterstützung der „Räder“-Fangemeinde zeigte vorerst keine Wirkung auf die Leistung des ESV Flügelrad.

Nach gut zehn Minuten kämpfen sich die Gäste aus dem Süden Nürnbergs langsam ins Spiel und werfen die ersten Tore. Trotzdem kommt die bis dahin verdiente Führung der „Goldschläger“, bis zum Anfang der 20. Minute nicht in Gefahr. Vielmehr gelingt es diese Führung weiter auszubauen. Man erspielt sich sogar eine Sechs-Tor-Führung. Mit 9:3 und 10:4. Und dann – anstatt die Konzentration und Spannung weiter hochzuhalten – folgt ein verhängnisvolles Tief. Nach einer 5:2-Torserie der Nürnberger steht auf der Anzeigentafel nur noch eine Führung von drei Toren vor.

Offensichtlich war man zu früh darauf aus, das Ergebnis bis zum Ende der ersten Halbzeit zu verwalten, was die Gäste ausnutzten. Beide Mannschaften gingen beim Stand von 16:16 in die Kabinen und ermutigte damit die ESVler für die zweite Hälfte.

Die Gastmannschaft trat nun viel selbstbewusster auf. Man sah einen offenen Schlagabtausch zwischen den beiden Teams. Nur selten konnte sich ein Team einen Abstand von mehr als zwei Toren sichern. Es zeichnete sich ein Spiel auf Messers Schneide ab. Bis zur letzten Minute war der Ausgang der Partie unklar. Alles deutete auf ein Unentschieden hin. Beim Stand von 33:33, dreißig Sekunden vor dem Ende, entschied sich der Trainer der SG für eine Auszeit, um die Gemüter zu beruhigen und den letzten Angriff clever abzuschließen. Leider passierte genau das Gegenteil. Unglücklich rutschte der Ball bei einem Passversuch aus der Hand direkt in die Hände des Gegners. Dieser nutzt die Chance zehn Sekunden vor Schluss und erzielt den Siegtreffer in einem hochumkämpften Spiel mit einer nervenaufreibenden Schlussphase.

Wie erwartet war es kein leichtes Spiel. In den letzten beiden Duellen konnte der Kopf noch knapp aus der Schlinge gezogen werden. Diesmal stellt sich der harte Brocken als Stolperstein heraus. Letztlich eine sehr bittere Niederlage.