Männer 1: Schießbude der Bezirksoberliga
Im letzten Spiel der Hinrunde präsentierten sich die Handball-Herren der SG SC 04 Schwabach einmal mehr als Schießbude der Bezirksoberliga. 31 Treffer reichten ihnen nicht zum Heimsieg, denn die Gäste von der SG Kernfranken brachten es auf mühelose 39 Tore und warfen damit die Frage auf, was sie auf Rang sieben der Tabelle verloren haben.
Noch haben nicht alle Mannschaften die elf Spiele der Hinrunde absolviert. Damit wird der vorletzte Rang, den die Schwabacher aktuell in punkto Gegentore bekleiden, nicht amtlich bleiben. Noch aber gilt: Nur der Tabellenvorletzte der BOL, der TuS Feuchtwangen (361), hat mehr Treffer kassiert als der Tabellenzweite aus Schwabach (322).
Von Beginn an galt das Prinzip des „offenen Tores“. Es waren neun Minuten gespielt, als beim Rückstand von 2:7 die SG mit einer Auszeit die Reißleine zog. Die Wirkung war nicht besonders nachhaltig. Beim 5:8 war der Zwischenspurt vorbei. Die Gäste bauten ihren Vorsprung auf 12:6 aus. Die Frage, ob sich die Schwabacher mit weniger als vier Toren Rückstand in die Pause würden retten können, wurde so beantwortet: Zweimal schlugen sie aus einer Überzahlphase keinen Vorteil. Die Gäste setzten dem noch eins drauf, indem sie bei eigenen Angriffen den Torwart vom Feld nahmen und mit sieben Mann angriffen. Eine Variante, die sie normalerweise nicht im Repertoire haben. Die SG verpasste es bei zwei Kontern, denn Ball ins verlassene Tor zu werfen.
„In der Abwehr lief wenig zusammen, das wird jetzt besser“, versprach Erik Seidling zu Beginn der zweiten Hälfte. In der Endabrechnung sah das aber ganz anders aus. Nach dem 14:18 zur Pause verlor die SG auch den zweiten Abschnitt mit vier Toren Unterschied und kassierte bis zum 31:39 dabei noch drei Treffer mehr. Anders war, dass bei den Schwabachern jetzt meist Günther Willi statt Christian Klöpfer im Kasten stand und die Abwehr zumindest keine verdeckten Würfe aus dem Rückraum mehr zuließ. Dafür fanden die Kernfranken immer wieder die Lücke zu einem Kreisläufer. Und wenn sie von da den Ball nicht reinbrachten, halfen die Siebenmeter weiter. Zehn waren es insgesamt, sieben davon verwandelte ohne Fehlversuch der überragende Torschütze Matthias Göppner.
Der Silberstreif am Horizont unmittelbar nach dem Seitenwechsel blitzte nur ganz kurz auf: Besagter Matthias Göppner brummte eine Zeitstrafe ab, und Mathias Geck verkürzte per Strafwurf auf 15:18. Doch gleich wieder zurück auf dem Feld, stellte Göppner mit einem Siebenmeter den alten Abstand wieder her — der Treffer war Ausgangspunkt für einen Lauf bis zum 27:20, womit die Verhältnisse klargestellt waren. Die SG beeindruckte mit einer Trotzreaktion von ein paar gewaltigen Rückraumhämmern und einigen Auftritten von Mathias Geck, der auch mit dem 31:39 eine Sekunde vor dem Abpfiff den Schlusspunkt setzte.
Es spielten:
Klöpfer, Willi (Tor); Zschunke (6), Rösch, Geck (7/1), Scheibel (1), Schöner (1), Seidling (6), Reitz, Schwarz (5), Sluik,Schneider (5)