Etappenziel erreicht – Landesligareserve grüßt von der Tabellenspitze
In jüngerer Vereinshistorie hatte eine Schwabach Damenreserve noch nie eine derartige Zuschauerzahl erleben dürfen. Alleine dieser Umstand deutet bereits an, welche Brisanz sich hinter der anstehenden Partie zwischen den SG-Mädels und den Damen aus Flügelrad verbirgt.
Denn hier trafen sich nicht einfach nur zwei Mannschaften zu einem gewöhnlichen Ligaspiel – oh nein! Es war das Spitzenspiel schlechthin der einzigen beiden verbleibenden Titelanwärter.
Nach diesem Spiel würde der Gewinner die Spitze einnehmen und der Verlierer müsste auf einen Patzer des Kontrahenten hoffen.
Die Damen der SG hatten sich also selbst das Missionsziel gesteckt, einen Kontrahenten nach dem anderen auszustechen. Diese Mission wurde bravourös gemeistert und fand letztenendes ihren Höhepunkt im Spiel gegen Flügelrad.
Die Goldschlägerinnen waren sich dessen bewusst, was hier und heute auf dem Spiel stand und dementsprechend heiß und motiviert starteten sie auch in die Partie.
Im Spielverlauf zeigte sich auch direkt, warum beide Mannschaften an der Tabellenspitze wiederzufinden sind. Den zahlreichen Zuschauern wurde ein handballerisch guter Fight gezeigt, in dem sich beide Mannschaften absolut auf Augenhöhe befanden. Dies belegen auch die Zwischenstände von 3:3, 6:6, 9:9. Unglücklicherweise gerieten die Gastgeberinnen kurz vor der Halbzeitpause ins Hintertreffen und mussten einen 9:11 Rückstand während des Pausentees beklagen.
Nachdem in der Halbzeitpause die Marschroute für Hälfte 2 festgelegt wurde, offenbarten die ersten Minuten nach Wiederanpfiff ein bekanntes Leistungstief. Bereits in den letzten Wochen wurde der Start in die zweite Halbzeit oftmals verschlafen und so auch an diesem Samstag Nachmittag. Zwar fingen sich die SG-Mädels wieder recht schnell und fanden zurück in ihren Rhythmus, dennoch musste sie nun einen Vier-Tore-Rückstand aufholen (9:13). Mit noch etwa 20 Minuten auf der Uhr begann dann das Spektakel, auf das die gesamte Halle hingefiebert hatte (11:15). Mitunter wichtigste Akteurin war in dieser Schlussphase die Schwabacher Torhüterin Ramona Holstein. Sie hatte sich offensichtlich in den Köpfen der Gäste festgebissen und ermöglichte somit der eigenen Offensive den Rückstand zu verringern bis hin zum Ausgleichstreffer (16:16). Die Gastgeberinnen hatten sich regelrecht in einen Rausch gespielt und es schien schlichtweg einfach alles zu funktionieren. Selbst die gegnerischen Fangesänge gaben den Schwabacherinnen zusätzlichen Aufwind und ließen die äußerst anstrengende und kräftezehrende Abwehrarbeit leicht erscheinen.
Mit noch knapp einer Minute Restzeit hatten die Goldschlägerinnen die Möglichkeit, wieder eine eigene Führung auf die Anzeigetafel zu bringen; und das bei eigener Unterzahl (17:17). Und auch hier bewährte sich das Erfolgsrezept der gesamten zweiten Halbzeit. Das Spiel mit zwei Kreisläufern hatte wohl in der sonst soliden Flügelrader Abwehr einen wunden Punkt getroffen und ausgerechnet die Schwabacher Kreisläuferin Vanessa Walther besiegelt den doppelten Punktgewinn für die SG-Mädels.
Damit ist die oben angesprochene Mission erfolgreich beendet worden! Dennoch erwartet nun die Schützlinge von Trainer Mathias Geck in der restlichen Saison eine weitaus schwierigere Aufgabe.
Denn jetzt, wo man sich am oberen Tabellenende wiederfindet, gilt es in jedem einzelnen Spiel zu beweisen, dass man zurecht dort oben steht.
Bevor man sich aber mit dem nächsten Gegner auseinandersetzt, haben die Mädels nun ein spielfreies Wochenende vor sich und können den Platz an der Sonne ausgiebig genießen.
Es spielten:
Holstein, Kugler, Klier (alle Tor), Spachmüller (3), Hager, Burkhardt (6/3), Lehner (1), Walther (1), Seitz (1), Götz (4/2), Scholwin (1), Geiger (1), Schöller