Raue Luft in der Bayernliga: Frauen I waren auch im Heimspiel gegen den HSV Bergtheim absolut chancenlos
Die Handballerinnen der SG Schwabach/Roth brauchen noch Zeit, um sich an die rauere Luft in der Bayernliga zu gewöhnen. Nach dem 16:26 in Ottobeuren verloren sie auch das zweite Saisonspiel klar. Bei der Saison-Heimpremiere gab allerdings auch eine der stärksten Mannschaften der Liga, Mitfavorit HSV Bergtheim, ihre Visitenkarte ab. Die Unterfränkinnen wurden ihrer Favoritenstellung beim 27:15 (13:8) mehr als deutlich gerecht.
Dabei lief für den Aufsteiger zunächst alles nach Plan. Bergtheim agierte zunächst überraschend unsicher und zögerlich. Die SG kam durch schöne Tore vom Kreis, durch Einzelleistungen und durch zwei von Barbara Benz verwandelte Siebenmeter zu einer nicht erwarteten 6:2-Führung nach einer Viertelstunde. Zwischendrin legte sogar die lautstarke Bergtheimer Trommlergruppe in der Schwabacher Goldschlägerhalle eine Pause ein.
Frühe Auszeit
Gästetrainer Moritz Kreisel nahm eine frühe Auszeit, ließ seine zunächst zögerliche Abwehr offensiver verteidigen und spornte auch die Offensive zu mehr Einsatz an. Das wirkte. Die SG Schwabach/Roth fand danach in der Offensive nur noch selten das richtige Mittel, und Ballverluste bestrafte der Gast jetzt ebenso brutal wie sehenswert. Aus einem 2:6-Rückstand machte der Bayernliga- Vizemeister der vergangenen drei Jahre eine 13:8-Halbzeitführung.
Härtere Zeiten
Nach der Pause erhöhten die Gäste schnell auf 16:8, und fortan ging es für den Bayernliga-Neuling in heimischer Halle nur noch darum, die Niederlage halbwegs in Grenzen zu halten.
Das klappte, naja, so einigermaßen. Doch Trainer Wolfgang „Fips“ Scharnowell, seinen Spielerinnen und den Fans des letztjährigen Landesliga-Vizemeisters wurde deutlich vor Augen geführt, dass nach drei Aufstiegen in den vergangenen vier Jahren härtere Zeiten auf die SG zukommen. Die Tage, in denen die junge Mannschaft von Sieg zu Sieg geeilt ist, sind vorerst vorbei.
Drei Gründe
Scharnowell macht dafür drei Dinge verantwortlich. Erstens: Die Gegner sind von einem anderen Kaliber. Zweitens: Die eigene Vorbereitung war holprig. „Aus beruflichen und privaten und sonstigen Gründen standen mir im Training manchmal nur vier oder fünf Spielerinnen zur Verfügung. Da kannst du keine Spielzüge einstudieren, da stellen sich keine Automatismen ein.“ Und drittens: Auch jetzt ist die personelle Situation noch nicht komfortabel. Im ersten Heimspiel fehlten noch drei Stammkräfte aus der Aufstiegssaison. Während Bergtheims Trainer Kreisel ohne Qualitätsverlust munter rotieren lassen konnte, war die SG-Bank deutlich dünner besetzt. Um überhaupt ein paar Wechselmöglichkeiten zu haben, füllte Scharnowell die Lücken mit zwei Spielerinnen aus der in der Bezirksklasse angesiedelten zweiten Mannschaft. Fazit: „Ich verliere nicht gerne“, sagte SG-Trainer Scharnowell nach der erwarteten Heimklatsche. „Aber nach einem solchen Spiel muss man sagen: Das geht in Ordnung.“
SG Schwabach/Roth:
Schneider (Tor), Hager, Rapke (2), Lubach (2)