Dramatik in der Schlusssekunde: Frauen I spielten beim ESV Regensburg II 22:22

Der einst komfortable Vorsprung bröckelt. Nach dem 22:22 (11:12) bei der Drittliga-Reserve des ESV 27 Regensburg beträgt das Polster für die Handballerinnen der SG SC 04 Schwabach an der Tabellenspitze der Landesliga Nord nurmehr ein winziges Pünktchen. Die Konkurrenz punktete optimal. Während allerdings die SG Mintraching (28:19 bei der SG Nabburg) ordentlich Druck aufbaut auf den Spitzenreiter, ist der Tabellendritte HC Sulzbach-Rosenberg trotz zweier kampfloser Punkte schon klar im Hintertreffen.

Obwohl der ESV 27 laut eigenen Angaben personell keinerlei Unterstützung aus der an diesem Wochenende spielfreien Drittliga-Mannschaft erhalten hatte, war es von Beginn an eine sehr ausgeglichene und hart umkämpfte Partie, die es in sich hatte. Den SG-Frauen gelang es immer wieder, die eher defensiv ausgerichtete Regensburger Abwehr auseinanderzuspielen, und führten zwischenzeitlich mit drei Toren (7:4). Eine taktische Änderung — SG-Spielmacherin Amelie Rapke wurde nun kurz gedeckt — zeigte Wirkung. Gegen Ende der ersten Hälfte wendeten die Regensburgerinnen das Blatt und gingen mit einer knappen Führung von 12:11 in die Halbzeitpause. Vor allem Julia Sommer, die insgesamt 13 Treffer markierte (davon drei Siebenmeter), war von den Mittelfranken nie richtig zu kontrollieren.

Beide Teams agierten zunächst auch nach dem Seitenwechsel auf Augenhöhe. Als dann binnen weniger Minuten der Vorsprung der SG-Frauen auf drei Tore angewachsen war (21:18 in der 49. Minute), schien die Partie endgültig zu Gunsten des Spitzenreiters zu kippen. Doch die ESVFrauen warfen noch einmal alles in die Waagschale und verkürzten auf 20:21. Vier Minuten waren noch auf der Uhr, als sich die SG erneut auf zwei Tore absetzen konnte (22:20). Doch Regensburg konterte zum 22:22.

Treffer nach der Sirene

Noch war knapp über eine Minute zu spielen, und Sommerer kassierte zudem ein Zeitstrafe. Die SG Schwabach/ Roth nutzte ihre Überzahl geschickt, um Amelie Rapke am Kreis freizuspielen, doch diese warf den Ball neben das Tor. Den direkten Gegenzug schlossen die Regensburgerinnen aus gut und gerne 25 Metern ab, doch der Ball schlug um Sekundenbruchteile nach der Schlusssirene im Gehäuse der SG ein. Die beiden Schiedsrichter gaben diesen Treffer nicht — so blieb es beim 22:22-Unentschieden.