Männer I: Saisonabschlussbericht 2015/2016

BOL-Männer verabschieden sich in die Sommerpause

Mit gemischten Gefühlen beginnen die BOL-Männer der SG Schwabach/Roth die Sommerpause im mittelfränkischen Handball. Eine gute Saison bleibt nach zwei zweiten Plätzen in Liga und Pokal unvollständig. Der große Wurf des ewigen Zweiten, Selbstironie soll an dieser Stelle erlaubt sein, ist erneut vertagt, dem Altmeister aus Ansbach konnte man erneut nicht das Wasser reichen. Die Ursachenforschung im Lager der Goldschläger ist bei einem Blick auf die Abschlusstabelle zügig abgehandelt, die Aufgaben für die kommende Vorbereitung scheinen offensichtlich.

„Defense, Defense, Defense!“

Das berühmte Motto einiger Basketballtrainer hat bei der SG noch nicht Einzug gehalten. 631 Gegentore, ein Schnitt von 28,7 pro Spiel ist ansonsten nur in den Abstiegsregionen des Tableaus zu finden. Der Absteiger aus Rothenburg hat sogar nur 619-mal den Ball aus dem eigenen Netz holen müssen. Nun haben die Schwabacher neben einigen 1,90-Recken auch noch ein frisches und ambitioniertes Torhütergespann vorzuweisen, die es in der Summe trotzdem nicht geschafft haben, den Gegenspielern wie gewünscht Paroli zu bieten.

Egal ob hart oder eher agil, defensiv oder mit vorgezogenen Verteidigern, die Roten werden etwas ändern müssen, um endlich den Platz vor dem Tabellenzweiten einnehmen zu können.

Die Stärken ausbauen

Natürlich darf der Vizemeister und Pokalfinalist auch auf schöne Momente und positive Seiten der Saison zurückblicken. Die schweren Verletzungen, die ein Team im Laufe einer Saison zurückwerfen könnten blieben im Kern aus. Lediglich Neuzugang Motzelt fiel den Großteil der Saison wegen einer Schulterverletzung aus. Die Trainingsbeteiligung war vor allem im ersten Halbjahr nahezu euphorisch.

Diese Punkte auf der Habenseite runden die eigene Spielstärke ab, die in der ganzen Liga seit Jahren gefürchtet wird. Selbst die Bezirksmeister aus Ansbach mussten neidlos anerkennen, dass die SG spielerisch zweimal auf Augenhöhe, wenn nicht sogar minimal darüber lag.

Leider spiegelt sich diese Stärke noch zu häufig in kräfteraubenden Einzelaktionen wider. Gerade in den engen Partien fehlt den Goldschlägern noch die taktische Ruhe, um auch mal einen knappen Vorsprung souverän über die Zeit zu retten. Dass es doch zu vielen Siegen in knappen Spielen gereicht hatte, war meistens den Einzelakteuren wie dem phänomenalen Zschunke oder dem Kampfgeist der Sagmeister-Truppe zuzuschreiben.

Gemeinsam den letzten Schritt machen

Auch nächste Saison will die SG also wieder angreifen. Dafür brauchen die BOL-Männer nicht nur die gute Basis aus Reserve und Jugend, um allen Eventualitäten vorzubeugen, sondern vor allem die unglaubliche Unterstützung ihrer Zuschauer.

Volle Goldschlägerhallen zeichneten das Bild der Schwabacher Handballfamilie der letzten Saison, ebenso wie zusätzliche Heimspiele in der Fremde. Allen voran die Unterstützung in Ansbach oder im Nürnberger Norden gegen den Post SV wird den Spielern noch lange in Erinnerung bleiben.