Mit 33:12 haben die Handballerinnen der SG Schwabach/Roth am Samstagabend gegen den TV Münchberg gewonnen. Mittlerweile ist der Landesliga-Aufsteiger sogar so gut, dass er auch mal ohne Torhüterin spielen kann.

Ob der Spruch tatsächlich von Sepp Herberger stammt, konnte nie abschließend in Erfahrung gebracht werden. So viel ist jedoch sicher: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, nicht nur für Herberger, sondern auch für Richard Dittrich. Man erwischt den Trainer der SG Schwabach/Roth am Sonntagnachmittag – also ungefähr 16 Stunden nach dem deutlichen Sieg seiner Mannschaft gegen den TV Münchberg – telefonisch in Herzogenaurach. Dort spielt die gastgebende Turnerschaft gegen den TSV Winkelhaid – in der Bayernliga.
„Ich bin ein engagierter Trainer, der sich gerne fortbildet“, erklärt Dittrich, bevor überhaupt der Eindruck entstehen könnte, er würde sich schon einmal ein Bild von der Klasse machen, die genau über der Landesliga angesiedelt ist und rein tabellarisch gesehen für seine SG in greifbare Nähe rückt. Freilich hat die Rückrunde gerade erst begonnen, doch wenn die Spielgemeinschaft so weiter spielt wie bisher — und genau das ist der Wunsch Dittrichs — könnte ein möglicher Aufstieg tatsächlich ein Thema werden für den Aufsteiger.

Noch ist Dittrich in der Bayernliga nur Zuschauer. Was er da in Herzogenaurach sieht, unterscheidet sich doch merklich von der Landesliga: „Das Spiel ist schneller und körperbetonter, die Spielerinnen wirken kräftiger und athletischer“, erzählt Dittrich.
Nach dem oft zitierten Klassenunterschied sah es auch am Abend zuvor in der Schwabacher Goldschlägerhalle aus: 10:1 stand es nach zehn Minuten zwischen der SG Schwabach/Roth und dem TV Münchberg, zur Halbzeit schon 17:5. „Da war der Kessel eigentlich schon geflickt“, findet Dittrich.

Deswegen hatte er im zweiten Durchgang sogar Zeit, etwas auszuprobieren. In den Trainingseinheiten hatten seine Spielerinnen schon einige Male mit siebter Feldspielerin statt mit Torhüterin gespielt, gegen Münchberg erstmals in einem Punktspiel. „Das hat gut geklappt und eröffnet uns eine Variante, falls wir einen Rückstand aufholen müssen“, sagt Dittrich.
Mit zwei Pobacken

In die Nähe eines solchen Rückstands ist seine Mannschaft gegen den TV nicht mehr geraten, die Begegnung endete mit 33:12. Somit knüpfte die SG erfolgreich an den deutlichen Sieg aus dem Hinspiel (40:18) an, was den Spielerinnen ein Lob vom Trainer einbringt: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, weil sie nicht mit einer Pobacke ins Spiel gegangen ist.“

Besonders stolz ist Dittrich auf seine zweite Torhüterin Maria Klier. „Sie ist bislang nicht so zum Zug gekommen, hat aber gegen Münchberg einen hervorragenden Job gemacht.“ So wie ihr Trainer, der aus seinem Engagement heraus schon mal einen Blick auf die Bayernliga wirft.