Alte Liga, bekannter Kader, aber neuer Trainer. Wolfgang „Fips“ Scharnowell hat in der neuen Saison auf der Trainerbank der Landesliga- Handballerinnen der SG SC 04 Schwabach/Roth das Sagen. Er löst Richard Dittrich ab, der nach fünf Jahren berufsbedingt passen musste. Scharnowell ist optimistisch, dass sein neues Team auch unter neuer Führung oben mitspielen kann. „Wer die alte Saison mit einem dritten Platz abgeschlossen hat, der wird in der neuen Saison bestimmt nicht gegen den Abstieg kämpfen wollen“, sagt der 57-jährige Nürnberger.
Die SG Schwabach/Roth kennt Scharnowell schon aus der vergangenen Saison. Da war er nämlich der sportliche Chef des Liga-Konkurrenten HC Sulzbach-Rosenberg. Beim Sulzbacher Gastspiel in Schwabach kam er mit dem SG-Trainer Richard Dittrich ins Gespräch. Der erzählte ihm, dass er am Ende der Saison schweren Herzens seinen Dienst quittieren möchte. Da wollte ihm Wolfgang Scharnowell nicht verheimlichen, dass auch er in Sulzbach aussteigen werde. „Ein paar Tage später hatte ich dann einen Anruf aus Schwabach. Dann war es nicht mehr weit bis zu einem fertigen Vertrag“, erzählt der neue Übungsleiter. „Menschlich passt es wunderbar“, findet der neue Übungsleiter.
Ob’s auch sportlich passt, wird man sehen. Wolfgang Scharnowell ist in der Szene beileibe kein Unbekannter. Er trainierte schon die Bayernliga-Herren der damaligen CSG Erlangen, er hielt zehn Jahre den Club-Herren die Treue, mit denen er Bayerischer Meister wurde. Scharnowell coachte zudem die Frauen von Quelle Fürth in der 3. Liga und war jetzt zuletzt drei Jahre in Sulzbach engagiert.
Von dort brachte er zur neuen Saison gleich zwei Spielerinnen mit. Kreisläuferin Anna Schramm und Rückraum-Schützin Anna Thom sorgen dafür, dass der Kader der SG Schwabach/ Roth in der Breite noch etwas mehr an Qualität gewinnt.
“Eine Super-Truppe”
Nach den ersten Trainingswochen ist Scharnowell, der seine Brötchen als freiberuflicher Musiklehrer verdient, überzeugt, den richtigen Schritt gemacht zu haben. „Das ist wirklich eine Super-Truppe“, verteilt er eifrig Vorschusslorbeeren. Das Potenzial sei sicherlich da, um wie in der Landesliga-Premierensaison vorne mitzuspielen. Aber: „Die Liga ist schwer einzuschätzen, gerade bei den Frauen gibt es immer wieder Überraschungen — positive wie negative“, weiß der neue Trainer.
Keine Überraschung wäre es für ihn, wenn sich neben der SG Schwabach/Roth auch zwei weitere Doppelnamen-Mannschaften (Mintraching/Neutraubling, Sulzbach- Rosenberg) ein gewichtiges Wörtchen um den Aufstieg mitsprechen werden. Darüber hinaus musste die Nord-Landesliga mit dem TSV Winkelhaid und dem ESV Regensburg II gleich zwei Bayernliga-Absteiger aufnehmen, wobei für Scharnowell vor allem die Regensburger Drittliga-Reserve eine Wundertüte ist. „Wenn die starken jungen Spielerinnen dank ihres Zweitspielrechts oft in der zweiten Mannschaft zum Zug kommen, dann werden die nur schwer zu schlagen sein“, prophezeit Scharnowell. Doch vielleicht kann der Verein aus der Bezirkshauptstadt der Oberpfalz auch gar nicht so viel rotieren. „Das wird man erst im Lauf der Saison sehen.“
Auftakt am Samstag
Die SG Schwabach/Roth steigt am kommenden Samstag, 17. September, mit einem Heimspiel gegen die SG Regensburg (nicht zu verwechseln mit dem ESV Regensburg II) in die neue, lange Saison (14 Mannschaften, 26 Spieltage) ein. Anwurf ist, wie in fast allen anderen Heimspielen auch, um 18.30 Uhr. Wie in der vergangenen Saison finden alle Heimspiele in der Schwabacher Goldschlägerhalle (Johannes-Kern-Schule) statt.
Auch die Männliche C-Jugend startet
Die männliche C-Jugend startet ebenfalls an diesem Wochenende in die Saison 2016/17. In der Qualifikationsrunde war die männliche C-Jugend die positive Überraschung und qualifizierte sich für die Bezirksoberliga. Die Spiele in der Liga werden daher echte Prüfsteine sein und die Trainer Tobias Schwarz und David Pacek haben ihre Mannschaft gut vorbereitet. Die SGler spielen am Samstagabend auswärts beim TV Gunzenhausen um 18:00 Uhr.