Mit Pflichtsieg Tuchfühlung zum Spitzenreiter: Frauen 1 bezwangen die HG Kunstadt
Mit der Rückkehr in die Hans-Hocheder-Halle landeten die Landesliga-Handballerinnen der SG SC 04 Schwabach/Roth einen Pflichtsieg über den Abstiegskandidaten HG Kunstadt. Das 26:11 wurde aufgewertet durch die Niederlage von Tabellenführer 1. FC Nürnberg im Spitzenspiel beim HG Sulzbach/Rosenberg.
Damit haben die Schwabacherinnen mit den Nürnbergerinnen nach Minuspunkten gleichgezogen. Wenn mit dem Nachholspiel am kommenden Sonntag in Regensburg die Tabelle zurechtgerückt wird, könnte es zu einem Gleichstand der beiden mittelfränkischen Teams an der Spitze kommen. Die Regensburgerinnen, mit denen es Hin- und Rückspiel in unmittelbarer Folge gibt, sind dabei die großen Unbekannten auf der Rechnung der SG. Sie halten sich im Verfolgerfeld, ihre Form lässt sich momentan schwer einschätzen. Nach einer deftigen Niederlage gegen Tabellennachbar Ingolstadt bekamen sie einen kampflosen Sieg über Schlusslicht TV Münchberg gutgeschrieben.
In Hinblick auf den weiteren V ergleich mit den Nürnbergerinnen und den Sulzbacherinnen hätte der SG ein höheres Ergebnis gegen Kunstadt gut getan. Das war angesichts der Überlegenheit machbar, sollte aber wohl nicht sein. Die Gäste leisteten ihren Beitrag zu dem Unterschied von „nur“ 15 Treffern mit einer sehr früh ansetzenden Abwehrarbeit. Sie störten die Schwabacherinnen schon bei der Spieleröffnung, das Duell der beiden Nummer 14, Lisa Bauer gegen Andrea Lehner stand exemplarisch für die Marschroute der Oberfränkinnen, deren Angriff nicht konkurrenzfähig war. Sie brachten kaum einen gefährlichen Wurf auf das zunächst von Miriam Schneider gehütete Tor und erzielten ihren ersten Treffer nach 14 Minuten zum 1:6. Bis zur Pause sollten es vier werden.
Bei den Gastgeberinnen erhöhte sich das Trefferkonto nur allmählich, nach neun Minuten hieß es 3:0. Das lag nicht nur an der aufmerksamen Abwehr der Gäste vor der abgeklärten Torhüterin Lena Thomas, sondern auch an den vielen Unkonzentriertheiten, die sich die Heimmannschaft beim Tempogegenstoß und beim Abschluss leisteten. Trainer Richard Dittrich machte auch eine unglückliche Wahl der Trikotfarben geltend, die Fehlpässe begünstigte. Durch drei schnelle Tore in den letzten Minuten wurde das Halbzeitergebnis auf 15:4 aufgehübscht. Angesichts der Kräfteverhältnisse wären für die SG zu diesem Zeitpunkt locker über 20 Tore drin gewesen.
Pfosten und Latte
In dieser Hinsicht sollte es im zweiten Abschnitt noch mehr zum Knabbern geben. Die ersten drei Würfe setzten die Schwabacherinnen genau auf die Torfrau, auf der anderen Seite trauten sich die Kunstädterinnen nun etwas mehr zu und verkürzten auf 6:15. Nach über fünf Minuten ohne Torerfolg hielt Dittrich ein Timeout für fällig, die Wirkung stellte sich allmählich ein. In der 48. Minute fiel das 20:8, damit war der Halbzeit-Abstand erstmals ausgebaut. Manko blieben der letzte Pass in die Spitze – auch die weiten Zuspiele beim Tempogegenstoß – und die freien Abschlüsse. Im zweiten Abschnitt visierten die SG-Werferinnen bevorzugt Pfosten und Latte an. Ein kleiner Lauf zum 25:10 renkte die Verhältnisse ein wenig zurecht. So endete der zweite Abschnitt 11:7 für die Gastgeberinnen.
Es spielten:
MiriamSchneider, MariaKlier (Tor), Julia Schadt (5/3), Amelie Rapke (2/1), Katrin Götz (2), Christine Lehner (6/1), Christina Dornisch (2), Lisa Roser (1), Jana Schmidpeter, Barbara Benz (2/1), Mira Schlegl (2), Bettina Schmidpeter (2), Andrea Lehner (1), Sylvia Stöhr (1)