Frauen I : HG Ingolstadt (27:17)

Nächsten Sieg teuer erkauft: SG gewinnt in Ingolstadt, bringt aber verletzte Leistungsträgerin mit nach Hause

Die Handballerinnen der SG Schwabach/Roth hören einfach nicht auf mit dem Gewinnen. Das überraschend klare 27:17 (13:7) bei der zuvor in eigener Halle noch ungeschlagenen HG Ingolstadt war schon der zehnte Sieg in Folge. Weil außer dem oberbayerisch-mittelfränkischen Duell in der Landesliga Nord am Faschingswochenende kein zweites Spiel anstand, rückte die Mannschaft von Trainer Richard Dittrich bis auf drei Punkte an Spitzenreiter 1. FCN Handball und bis auf einen Punkt an den Rangzweiten Sulzbach/ Rosenberg heran. Und: Die SG Schwabach/Roth hat noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.

Insofern müsste die Stimmung eigentlich glänzend sein bei Mannschaft und Trainer. Doch Coach Richard Dittrich war nach dem Spiel nicht recht nach Feiern zumute. „Ich hätte lieber die zwei Punkte in Ingolstadt gelassen und dafür eine gesunde Amelie Rapke mit nach Hause gebracht“, sagte der Übungsleiter gestern Mittag am Telefon. Rapke knickte nach 45 Spielminuten bei einem Zweikampf um, zog sich eine Bänderverletzung zu und dürfte die nächsten Wochen ausfallen.

Das ist bitter für die Landesliga-Mannschaft, noch bitterer aber für die Betroffene. Denn die Sportstudentin hätte in dieser Woche ihr Sport-Examen machen sollen. Mit dick geschwollenem Fuß ist daran nicht zu denken.

Unabhängig von Rapkes Verletzung fuhr die SG Schwabach/Roth einen beeindruckenden Start-Ziel-Sieg ein. Nach 15 Minuten führte der Gast mit 5:1. „In der Abwehr haben wir da alles richtig gemacht“, so Richard Dittrich. Zuschauer fühlten sich um eine Woche zurückversetzt ins Endspiel der Handball-Europameisterschaft, wo die deutsche Mannschaft den favorisierten Spaniern ebenfalls mit einer famosen Defensivvorstellung den Zahn gezogen hatte.
Die SG Schwabach/Roth fing sich im weiteren Verlauf der Partie zwar ein paar Treffer mehr ein, hielt aber in einem außerordentlich kampfbetonten Spiel immer mehr als eine Armlänge Abstand. Das 13:7 war jedenfalls komfortabel.

Und es wurde noch besser. „Ich habe in der Pause ein bisschen was verändert“, sagte Dittrich hinterher. Das wirkte sich so aus, dass die Gäste mit einem fulminanten 6:0-Lauf aus der Kabine kamen und gleich einmal auf 19:7 davonzogen. Die Entscheidung war damit schon nach weniger als 40 Minuten gefallen.

Dittrich konnte es sich leisten, allen Spielerinnen Einsatzzeiten zu geben, dass am Ende „nur“ noch ein Vorsprung von zehn Toren stand (27:17), konnte der Übungsleiter verschmerzen. Leichter verschmerzen jedenfalls als die Verletzung seiner Leistungsträgerin Amelie Rapke.
Nächstes Wochenende übrigens steht das nächste schwere Auswärtsspiel auf dem Programm, beim Rangvierten Mintraching/Neutraubling. Eine von zwei Mannschaften, gegen die die SG Schwabach/Roth in der Vorrunde verloren hatte. Damals allerdings hatte der Trainer urlaubsbedingt gefehlt. Das, kündigte Richard Dittrich an, „wird diesmal anders sein.“

Es spielten:

Schneider, Klier (Tor), Rapke (4), Schadt, Dornisch, Christine Lehner (4/2), Roser (2), Benz (7/4), Schlegl (2), Schmidpeter (6), Andrea Lehner (2), Götz, Stöhr.