Fünf Jahre lang hat Richard Dittrich die Handballerinnen der SG Schwabach/Roth als Trainer begleitet. Nun hört er aus beruflichen Gründen auf. Seine Mannschaft ließ sich aber noch ein schönes Abschiedsgeschenk ein­fallen — einen Heimsieg gegen den Meister 1. FC Nürnberg.

Für gewöhnlich ver­brachte Dittrich seine Dienstag- und Donners­tagabende in einer Sport­halle. Erst leitete er die Herren vom Tuspo Nürn­berg für drei, danach die Damen der SG Schwa­bach/ Roth für fünf Jahre an — so fern es seine Zeit zuließ. „Es kam schon mal vor, dass ich für zwei Wochen gar keine Einheit leiten konnte“, sagt Dittrich. Er arbeitet nämlich als im Vertrieb einer kleinen Technikfir­ma. Manchmal war er gerade bei einem Kun­den in Hamburg, als sich seine Mädels auf den nächsten Gegner vorbe­reiteten.

Trotzdem versuchte er, dem Sport einen Groß­teil seiner Freizeit ein­zuräumen. Aber schon zu Beginn des Jahres gewann der Trainer den Ein­druck, Leidenschaft und Beruf nicht mehr miteinander vereinbaren zu kön­nen. Dittrich überlegte lange – und entschloss sich dann zum Aufhören. Freilich ist ihm die Entscheidung schwer gefallen, aber: „Nach fünf Jah­ren ist es ganz gut für die Mannschaft, wenn sie ein neues Gesicht sieht.“ Ganz unbekannt ist den Spielerin­nen das neue Gesicht aber nicht: Wolf­gang „Fips“ Scharnowell begegnete ihnen in dieser Spielzeit zwei Mal als Trainer des HC Sulzbach-Rosenberg in die Landesliga. Nachdem er die Mannschaft auf den Relegationsplatz geführt hat und vielleicht noch in die Bayernliga schickt, wird er nach Schwabach wechseln.

Zum Spiel: SG und FCN erlaubten sich in der Anfangsphase viele Fehler, doch die Gastgeberinnen hatten eine stark aufgelegte Miriam Schneider im Tor. Nach den ersten 20 Minuten fan­den die Schwabacherinnen besser in die Begegnung und schlossen ihre Angriffe konsequent ab. 13:7 stand es zur Halbzeit. Der zweite Durchgang begann kurios: Bettina Schmidpeter musste ihre zweite Zeitstrafe absit­zen, wollte aber aus Versehen zehn Sekunden früher als erlaubt zurück aufs Feld. Das hatte die dritte Zeitstra­fe und die rote Karte zur Folge. Doch die SG stellte Christina Dornisch in die Abwehr. So lag der Fokus der Schwabacherinnen auf der Defensive — mit Erfolg. Sie verteidigten ihren Vorsprung und gewannen 22:20.
„Es war der großartige Abschluss einer großartigen Saison“, findet Dit­trich. Auch ohne ihn traut er dem Team viel zu, nur das Wort Aufstieg nimmt er nicht in den Mund: „Sie wer­den sicherlich wieder vorne mitspie­len. Und ich werde jedes ihrer Ergeb­nisse verfolgen.“

Es spielten:

Schneider, Klier (im Tor); Schadt, Rapke (3), Götz, C. Lehner (1), Dornisch, Roser (3), Benz (7/2), Schlegl (2), Schmidpeter (3), A. Lehner, Stöhr (3).