Handball: Traum der Männer I platzt nach großem Kampf
In einem umkämpften Spitzenspiel bei der HG Ansbach verlieren die Schwabacher Männer mit 31:29 und verpassen damit vorerst den Lauf an die Tabellenspitze.
Vor dem ausführlichen Bericht für alle Daheimgebliebenen zur BOL-Partie in Ansbach ein persönliches Wort im Namen der Mannschaft an den Schwabacher Anhang: Kein anderer Verein der Liga erzeugt auch bei ferner liegenden Auswärtspartien wie vergangenen Samstag eine derartige „Heimspielatmosphäre“ wie die Fans der SG Schwabach/Roth. Die ganze Saison schon sind die Schlachtenbummler aus der Goldschlägerstadt das Markenzeichen der SG und das ist an einem Samstagabend und knapp einer Stunde Reisedauer keineswegs selbstverständlich. Auch wenn diese zusätzliche Motivation diesmal nicht gereicht hat, bedankt sich das Team herzlich bei seinen treuen Fans und wird weiterhin versuchen, möglichst viel auf dem Platz zurückzugeben.
Nun aber zur Partie, die sich aus Schwabacher Sicht erst einmal sehr positiv entwickelte. Von einer etwas offensiveren Abwehrvariante zeigten sich die favorisierten Gastgeber sichtlich beeindruckt. Die Ansbacher selbst versuchten es von Beginn an mit einer Manndeckung gegen Christian Lutsch, die jedoch weniger Wirkung zeigte (1:4). Nach einer Verletzung des bis dato gut aufgelegten Sebastian Zschunke brauchten dann die Schwabacher eine Weile, um wieder in die Spur zu finden (6:6). Trotzdem hatte man ständig das Gefühl, dass die Tabellenführer noch kein Mittel gegen den Kampfgeist der SG-Männer finden konnten. Der Halbzeitstand von 10:12 für die Schwabacher zeigt aber auch, dass die Partie von vielen Fehlern geprägt war.
In der zweiten Halbzeit brachte sich dann zum Leidwesen der Schwabacher das Schiedsrichtergespann selbst in den Fokus. In einer wirklich fair geführten Partie, die langsam an Fahrt aufnehmen konnte (25:23), wussten sich die zweifellos überforderten Unparteiischen nur noch mit teils unerklärlichen Hinausstellungen auf beiden Seiten zu helfen (insgesamt 18 mal). Hier ergab sich für die Schwabacher der negative Knackpunkt der Partie. Während die routiniert wirkenden Gäste die Sondersituationen in Über- und Unterzahl zu ihrem Vorteil nutzten, haderten die Gäste einfach etwas zu lange mit den nicht angemessenen Pfiffen oder Nicht-Pfiffen. So zogen die HGler auf zwischenzeitlich 5 Tore davon (30:25) und brachen 10 Minuten vor Spielende den Willen der tapferen Schwabacher, die bis zum 31:29-Endstand nur noch Ergebniskosmetik betreiben konnten.
Auch wenn man sich gegen den verdienten Tabellenführer handballerisch wenig vorzuwerfen hat, ist der Traum von der Spitze erst einmal in die Ferne gerückt. Doch das nächste Highlight wartet schon am nächsten Samstag in der Goldschlägerhalle, wenn der wiedererstarkte TSV Wendelstein zum Derbykracher nach Schwabach reist. In der letzten und sicherlich heißen Partie des Kalenderjahres möchte man sich selbst und vor allem seine großartigen Fans mit einem Derbysieg vorträglich bescheren.
Es spielten:
Juric und Klemm im Tor; Geck (2), Lutsch (6), Rösch, Götz (1), Reichel (2), Schwarz (1), Zschunke (10/7), Zintl (2), Schöner (3), Bauer (2)