Coach fand das Haar in der Suppe

Richard Dittrich bemängelte Chancenverwertung beim 24:14 der SG Schwabach

Ausgelassen ließen sich die Handballerinnen der SG Schwabach/Roth für ihren fünften Sieg in der Landesliga feiern. Trainer Richard Dittrich verfolgte den Jubel nach dem 24:14 (10:7) gegen den TV Helmbrechts mit einer Portion Skepsis. Zu viele glasklare Chancen hatte seine haushoch überlegene Mannschaft versiebt. „10:7 nach der Pause, das geht gar nicht“, knirschte er nach dem Abpfiff. 40 Treffer waren in dieser Begegnung leicht möglich, aber halt nicht drin.

Früh war zu erkennen, dass die Gäste das Tempo der SG nicht würden mithalten können. Das galt für die Verteidigung ebenso wie im Angriff. Da die Schwabacherinnen keine Mühe hatten mit dem trägen Positionsspiel des TV, griff Helmbrechts bald zur Brechstange. Spielmacherin Miriam Aust und die großgewachsenen Kathrin Reif hielten mit ein paar Treffern ihr Team bis zum 5:5 im Rennen, doch die immer gleichen Aktionen an der Grenze zum Zeitspiel waren leicht auszurechnen und damit zu unterbinden. Spätestens nach dem 10:5 war klar, wer als Sieger die Halle verlassen würde.

Ein Kantersieg wurde es trotzdem nicht, die Gründe konnte man sich – je nach Blickwinkel – aussuchen. Helmbrechts brachte mit Jasmin Brugger eine neue Torfrau, die im zweiten Abschnitt nur schwer zu überwinden war. Noch mehr trugen aber die Schwabacherinnen dazu bei, dass sich das Ergebnis nur schleppend erhöhte. Im ersten Abschnitt waren vier Pfostentreffer und drei vergebene Siebenmeter zu verzeichnen, einer davon wurde wenigstens im Nachwurf verwandelt. Nach der Pause gab es auch mal den Mix: Siebenmeter an den Pfosten. Insgesamt wurden so elf „100-Prozentige“ liegen gelassen. Dazu kam eine Vielzahl von freien Würfen, die Jasmin Brugger meisterte oder daneben gingen.

Die andere Seite der Medaille: Zwei Siebenmeter brachte die SG rein, die restlichen 22 Treffer waren toll herausgespielt und gut in der Mannschaft verteilt. Nur sieben Gegentore pro Durchgang sprechen für eine souveräne Abwehrleistung. Der Lohn war die Rückkehr auf den fünften Tabellenplatz. Dafür durfte man sich dann schon feiern lassen.

Mittlerweile ist festgelegt, dass das ausgefallene Spiel in Regensburg am Sonntag, 20. Dezember, nachgeholt wird. Das Match sollte am 1. November ausgetragen werden, wurde aber kurzfristig abgeblasen. Wegen eines Bombenfundes war ein benachbartes Krankenhaus evakuiert worden, das Inventar wurde teilweise in die Turnhalle eingelagert, in der das Spiel hätte stattfinden sollen.

Es spielten:

Schneider, Klier (Tor), Schadt, Rapke (5/1), Götz (1), Christine Lehner (3), Dornisch (2), Roser, Benz (3/1), Schlegl (1), Schmidpeter (4), Andrea Lehner (5)