Nachdem 2020 coronabedingt keine Jahreshauptversammlung stattfinden konnte, trafen sich die Mitglieder des SC 04 Schwabach am Freitag, den 15. Oktober 2021 im Sportheim in der Nördlinger Straße zu einer Doppel-Jahreshauptversammlung 2020/2021. In fünf Jahren will man wieder bei einem Mitgliederstand von 1500 angekommen sein, erklärte Helmut Räthe, einer der jetzt wieder vier Vorsitzenden, in der Jahresversammlung. Die finanziell schwierigen Jahre, als der Verein seinen Schuldendienst nicht mehr leisten konnte und kurz vor dem Bankrott stand, sind zwar nicht vergessen, aber doch überwunden.
Zahlen machen Mut
In seinem letzten Finanzbericht vor seinem Wechsel zum DAV Schwabach, wo er stellvertretender Vorsitzender wird, legte Achim Buchwald der Versammlung Mut machende Zahlen vor. Die Verbindlichkeiten sind auf unter 500.000 Euro gesunken, jedes Jahr werden mehr als 40.000 Euro getilgt, ein altes BLSV-Darlehen über 100.000 Euro muss der Verein wahrscheinlich nicht zurückzahlen, die jährliche Zinslast (rund 5.000 Euro) ist überschaubar. Der Verein ist wieder liquide (145.000 Euro) und kann also zur Not auch einmal Unvorhergesehenes stemmen.
Was den Umschwung gebracht hat? Das neue Denken hielt mit drei externen Beratern (Ex-Kämmerer Richard Schwager, Ex-Schwung-Geschäftsführer Alfred Dornisch und Eberhardt Schwarz) Einzug, dank einer besseren Finanzplanung lebte der Verein nicht mehr über seine Verhältnisse. Ausgaben wurden genauer hinterfragt. Vorbei waren die Zeiten, als das Geld Mitte Oktober zu Ende war und die Vorstände dann bei Banken, BLSV und der Brauerei um die Stundung von Zins- und Tilgungsleistungen betteln mussten.
Soli nur bis einschließlich 2022?
Auch die Einnahmen wurden gesteigert, für die Mitglieder bedeutete das einen „Solidaritätsbeitrag“. Der ist bis 2022 beschlossen, steht aber dann, weil der Verein ja nach und nach gesundet, zur Disposition. Einerseits braucht man diese 30.000 Euro jährlich zusätzlich. Andererseits ist die „Geschäftsgrundlage“ für diese jährliche Sonderforderung (weitgehend) entfallen. Gut möglich, dass ab 2023 der „Soli“ fällt, dafür aber der reguläre Mitgliederbeitrag (leicht) steigt.
Eine Möglichkeit, die Einnahmen zu erhöhen, ist es neue Mitglieder zu gewinnen. Der SC 04 Schwabach gehörte während der Pandemie zu den wenigen Sportvereinen, die ihren Mitgliederstand nicht nur gehalten, sondern minimal gesteigert haben auf 1123 (Stand Ende Dezember 2020). Der Aufschwung der vergangenen Jahre ist in erster Linie der jungen Skaterhockey-Abteilung zu verdanken, die dank des überdachten Skatehockey-Stadions schon über 200 Mitglieder angelockt hat.
Mit einem blauen Auge
Dank der stabilen Mitgliederzahlen kam der Verein ganz gut durch die Corona-Zeit. Vorsitzender Reinhard Hader bezifferte die finanziellen Einbußen auf rund 70000 Euro. 100000 Euro an Einnahmen seien dem Verein entgangen, weil die Veranstaltungen auf null heruntergefahren werden mussten. Auf der anderen Seite hätten sich auch die Aufwendungen für den (ausgesetzten) Sportbetrieb reduziert, um etwa 30000 Euro.
Trotz der Einbußen gab es auch 2020 mit 27.000 Euro noch einen kleinen positiven Jahresabschluss (nach 92.000 Euro im Jahr 2019). Allerdings bleibt der nur positiv, wenn man die Abschreibungen nicht einberechnet.
Das hat der scheidende 2. Kassier und Controller Achim Buchwald in den vergangenen Jahren aber immer getan. Denn: Das Sportgelände hat schon Silberjubiläum gefeiert, kommt also in die Jahre. Die Aufwendungen für Reparaturen steigen.
Weiterer Vorsitzender
Ganz wichtig: Personell ist der Verein gut aufgestellt. Die drei Team-Vorsitzenden Reinhard Hader, Helmut Räthe und Matthias Wenger bekamen in der Jahresversammlung mit Karl-Heinz Appel wieder einen vierten gleichberechtigten Vorsitzenden an die Seite gestellt. Laut Satzung wären sogar fünf Chefs möglich. Der Vorstand wird demnächst in Klausur gehen, um die Arbeitsgebiete aufzuteilen. „Sondierungen“, scherzten die rund 60 Gäste in der Mitgliederversammlung.
Hinter den vier Vorsitzenden gibt es mit Sabine Wehrer (Schriftführerin) und Sieglinde Kiefhaber (1. Kassiererin) bewährte Kräfte auf den bisherigen Posten. Für Achim Buchwald rückt Bankkaufmann Robert Borngässer als 2. Kassier und Controller nach. Mit Erich Halbig und Andreas Mari gibt es aber nur noch zwei Beisitzer, weil Dieter Distler nicht mehr kandidierte.
Hinter dem Vorstand gibt es für viele einzelne Bereiche Verantwortliche: Jugend (Georg Theil), Technik (Dimitrios Chalkidis), Vereinsmagazin (Benjamin Brandt), Stadion-Echo (Katharina Lang), Internet (Sebastian Wurm), Archiv (Heinz Kellner), Ehrenamt (Angie Roth), Frauen (Sabine Wehrer), Revision (Horst Knapp, Erich Halbig, Klaus Räthe) und Ältestenrat (Manfred Pylipp, Klaus Räthe, Egon Fuchs).