Unglückliches Unentschieden

Die Bayernliga-Damen der SG Schwabach/Roth haben am Samstagabend in der Schwabacher Goldschlägerhalle gegen den TSV Ottobeuren 23:23 unentschieden gespielt. Was auf dem Papier wie ein Erfolg aussieht, war tatsächlich ein verschenkter Sieg für die Handballerinnen.

Besser waren sie, so deutlich besser, dass das Spiel schon zur Halbzeit gelaufen hätte sein können, sagt Coach Wolfgang Scharnowell. Man hätte Ottobeuren „tendenziell richtig heimschicken“ können. Ein „Spiel der vergebenen Torchancen“ sei es gewesen, mehrfach scheiterten die Spielerinnen bei eigentlich freien Würfen. Am Ende hätte es trotzdem zu einem knappen Sieg gereicht, wäre da nicht eine äußerst ärgerliche Situation kurz vor Schluss gewesen.

Man fühlte sich ein bisschen an die Handball-EM im Januar erinnert, an das Spiel der Deutschen gegen Slowenien. Deutschland bekam aufgrund einer Regelwidrigkeit in der letzten Sekunde einen Siebenmeter zugesprochen, nachdem das Spiel schon verloren geglaubt war.

Der SG Schwabach/Roth ging es genau umgekehrt. Sie führten kurz vor Schluss mit einem Tor. Bei einem wenig aussichtsreichen Freiwurf für Ottobeuren machte eine Spielerin der SG einen fatalen Schritt nach vorne. Das wurde als „regelwidriges Unterbinden einer Wurfausführung“ gepfiffen – und zieht nach den neuen Regeln einen Siebenmeter nach sich.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ottobeuren verwandelte, das Spiel endete unentschieden.

Zwar sei das frustrierend, sagt Scharnowell, er sieht aber auch die positive Seite des Spiels. Schließlich war man das bessere Team – gegen eine Mannschaft, die in der Tabelle immerhin zehn Punkte weiter oben steht. Ein Zeichen dafür, dass man sich bei der SG trotz einer schwierigen Saison als Neu-Bayernligist noch lange nicht aufgegeben hat.

Vielleicht hatte auch das Turnier in Gunzenhausen den nötigen Schwung gegeben, an dem man am spielfreien Faschingswochenende gemeinsam mit der zweiten Mannschaft teilnahm. Erstmals seit Jahren konnten die Handballerinnen dort wieder einmal den Turniersieg holen.

Heimspiel gegen Ismaning

Das Unentschieden am Samstag gegen Ottobeuren bedeutet in der Tabelle, dass man weiter vor der HG Ingolstadt auf dem 12. Platz steht. Gegen Ingolstadt und Tabellen-Schlusslicht Rimpar müssen die entscheidenden Spiele noch ausgefochten werden. Scharnowell sieht aber auch beim kommenden Heimspiel gegen Ismaning durchaus die Chance, Punkte gegen den Abstieg zu sammeln: „Wir gehen positiv ins nächste Spiel.“ co

Es spielten:

Maria Klier (Tor), Miriam Schneider (Tor); Amelie Rapke (2), Elena Lubach, Christina Dornisch, Lisa Roser (1), Melanie Häusler, Melanie Bludau (4), Barbara Benz (7/5), Mira Schlegl (1),Miriam Schneider, Bettina Schmidpeter (6/2), Andrea Lehner (2), Sylvia Stöhr.