Arg gehandicapte Handballerinnen der SG Schwabach/Roth verloren in Ottobeuren
Mit einer 16:26 Lektion beim TSV Ottobeuren endete Bayernliga-Premiere für die Handballerinnen der SG Schwabach/ Roth. Die Lehrstunde erteilte ihnen nur bedingt der Gegner, sondern eher die Umstände. Mit nur sechs Feldspielerinnen aus dem ersten Kader, zwei Ersatzfrauen und zwei Torhüterinnen fehlte es zum Saisonauftakt an Substanz, um einen in der höchsten Klasse des Freistaates etablierten Gastgeber mehr als nur zu ärgern. SG-Trainer „Fips“ Scharnowell formulierte es mit einem Schuss Hoffnung: „Wir haben gesehen, dass wir in Vollbesetzung mithalten können.“ Persönlich und berufliche Gründe sowie Verletzungen hatten den Kader soweit ausgedünnt, dass die SG-Frauen froh sein durften, dass sich mit Nicole Seitz und Elisa Götz zwei Spielerinnen kurzfristig dazu bereit erklärten, das Aushängeschild der Abteilung beim Bayernliga-Debüt zu unterstützen. Sylvia Stöhr, mit 52 Jahren älteste Spielerin auf dem Feld, warf nach 28 Sekunden das Führungstor der Gäste und war nach 60 Minuten mit vier Treffern erfolgreichste SG-Werferin. Dabei war sie gezwungen, die Stunde fast ohne Pause durchzuspielen, weil Amelie Rapke nach einer Viertelstunde verletzt ausschied. Zuvor hatte sie mit einem Doppelpack zum 3:3 ausgeglichen.
Durch Rapkes Ausfall hatten die Gäste nur noch drei Rückraumspielerinnen, so dass fast die ganze Mannschaft in Angriff und Abwehr dazu gezwungen war, auf ungewohnten Positionen zu spielen. Bis zur Pause (10:8) ging das noch einigermaßen gut, doch nach dem Wechsel hatte Ottobeuren einen Lauf und zog in 14 Minuten auf 19:9 davon. Daran, dass das Ergebnis nicht noch höher ausfiel, hatte Torhüterin Miriam Schneider großen Anteil, die sich ein Sonderlob des Trainer abholte, weil sie in ihren 40 Minuten auf dem Feld „überragend gehalten“ hat. Auch die beiden Reservistinnen machten ihre Sache prima, Elisa Götz gelangen sogar zwei Treffer.
Zum Heimdebüt am nächsten Samstag hat die SG den HSV Bergtheim zu Gast. Die „Fahrstuhlmannschaft“ zwischen 3. Liga und Bayernliga, die mit einem 27:22 gegen TSV Ismaning gestartet ist. Scharnowells größter Wunsch vor diesem Brocken ist, dass sich die Schar der verfügbaren Spielerinnen schleunigst vergrößert. Darin eingeschlossen ist, dass Amelie Rapke und die in Ottobeuren ebenfalls verletzte Mira Schlegl auch wieder dazugehören. Noch mehr von solchen Substanz raubenden Auftritten, so fürchtet der Coach, könnten an der guten Moral der Mannschaft kratzen.
Es spielten:
Schneider, Klier(Tor), Rapke (2), Seitz, Bludau (3), Benz (3), Schlegl, Andrea Lehner (2), Stöhr (4), Götz (2)